Erster Engagementbericht der Bundesregierung

Für eine Kultur der Mitverantwortung

Bürgerschaftliches Engagement ist in Deutschland von zunehmender Bedeutung, hat einen festen Platz in der Bevölkerung und wird nicht zuletzt auch von Unternehmen verbindlich wahrgenommen. Das belegt der Erste Engagementbericht, der 2012 von einer Sachverständigenkommission nach gut einjähriger Arbeit vorgelegt wurde. Er trägt den Titel „Für eine Kultur der Mitverantwortung“.

Schwerpunktthema des Berichts ist das bürgerschaftliche Engagement von Unternehmen. Die sozialwissenschaftlichen und ökonomischen Analysen der Kommission zeigen: Fast zwei Drittel aller deutschen Unternehmen engagieren sich bürgerschaftlich und konzentrieren sich dabei auf ihr direktes lokales und regionales Umfeld. Sie fördern besonders die Bereiche Erziehung, Kindergärten und Schulen (75 Prozent) sowie Freizeitaktivitäten und Sport (68 Prozent). Damit tragen Unternehmen neben dem Staat und der Zivilgesellschaft wesentlich zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen bei.

Im allgemeinen Teil der Bestandsaufnahme zur Lage und Situation des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland stellt die Kommission sowohl empirische Befunde und Trends vor, die Einblick in individuelle und organisatorische Aktivitäten geben, als auch aktuelle Debatten und Herausforderungen.

Die Bundesregierung nutzt den Bericht zur verstärkten Ausrichtung der Nationalen Engagementstrategie. Zu den zentralen Handlungsschwerpunkten ihrer Engagementpolitik gehören: die Etablierung strategischer Partnerschaften, Kooperationen mit der Wirtschaft, die Stärkung von sozialunternehmerischem Engagement und sozialen Innovationen, die verstärkte Einbindung von Menschen mit Migrationshintergrund und die Wertschätzung und Anerkennung des Engagements – zum Beispiel durch die Vergabe von Auszeichnungen und Preisen.

Die Mitglieder der Sachverständigenkommission des Ersten Engagementberichts:

  • Prof. Dr. Helmut K. Anheier,
    Universität Heidelberg,
    Direktor des Centrums für soziale Investitionen und Innovationen (CSI), Heidelberg
  • Holger Backhaus-Maul,
    Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • Prof. Dr. Sebastian Braun,
    Humboldt-Universität zu Berlin (Stellvertretender Vorsitzender der Kommission)
  • Prof. Dr. Georg Cremer,
    Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes, Freiburg, und apl. Prof. an der Universität Freiburg
  • Edeltraud Glänzer,
    Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG BCE, Hannover
  • Alexander Gunkel,
    Mitglied der Hauptgeschäftsführung der BDA, Berlin
  • Prof. Dr. André Habisch,
    Katholische Universität Eichstätt
  • Prof. Dr. Michael Hüther,
    Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Köln (Vorsitzender der Kommission)
  • Thomas Sattelberger,
    Personalvorstand der Deutschen Telekom, Bonn